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Ach immer dieses Corona Thema da...

  • Autorenbild: Selina
    Selina
  • 5. März 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. März 2020

Egal ob wir spazieren sind, ob wir die erste Seite des Internets aufschlagen, in den Social Medias umherhüpfen, es ist wirklich in aller Munde... Schafft es das nötige Bewusstsein? Ruft es Panik aus? Oder liegen die wahren Nutznieser woanders?

Ich bin mir sicher, wir kennen es alle. Wir gehen einkaufen, weil wir etwas tatsächlich brauchen und schon allein der Inhalt der entgegenkommenden Einkaufswägen löst eine heimliche Panik in uns aus. So ging es auch mir letzte Woche mit meinem Klopapierbedarf. Gelassen von den Meinungen meiner Mitmenschen, es sei überall ausverkauft, steuerte ich den dm-Drogeriemarkt meiner Wahl an. Schon als ich parkte, hatte sich eine innere Panik angeschlichen. Jeder dm-Einkäufer lief mir mit einer XXL Packung Klopapier entgegen. "Ruhe bewahren", dachte ich mir. "Du wirst in KEINEM Fall dein Schritttempo auch nur ansatzweise mit deiner Tochter im Arm erhöhen".

Dennoch steuerte ich direkt die "Klopapier-Ecke" an. Und da traf es auch meine Augen... die letzte Palette Klopapier - abgeräumt - nur noch 5 Packungen umgeben von Leere. Keine Frage, ich nahm auch eine Packung, denn ich hatte schließlich auch Bedarf. Das bezweifelte ich allerdings bei all den anderen wilden Klopapier-Käufern.

Gut, es trägt kein Ablaufdatum. Ok, der chinesische Markt steht etwas im Lieferrückstand. Aber muss ich mich nun wirklich mit Klopapier bis unter das Hausdach eindecken?

Erst neulich erzählte mir eine Mama, sie konnte beim Einkaufen beobachten, wie Eltern ihren Kinderwagen palettenweise mit Baby Gläschen füllten. Sie haben errechnet, wie viel Gläschen sie kaufen müssen, dass es "rauslangt" ohne dass das Ablaufdatum vor dem erreichten Kindesalter eintritt. Und wir wissen alle, dass das Ablaufdatum nicht gerade übermorgen erreicht ist.

Kein Wunder profitieren Supermärkte von einem Umsatzwachstums von 60%. Zumindest kurzfristig. Denn wenn ich nun Klopapier für die nächsten 5 Jahre besitze, werde ich wohl zumindest die nächsten 4 Jahre keines mehr einkaufen. Momentan kann jeder von solchen Erlebnissen und Eindrücken erzählen. Egal ob es sich um Mehl, Nudeln oder Reis handelt, jeder zeigt auf den Social Medias geplünderte Regale. Aber was erhoffen wir uns davon? Wollen wir Panik hervorrufen? Wollen wir unseren Mitmenschen den Weg in bereits leergefegte Supermärkte ersparen? Wollen wir den Menschen noch deutlicher machen, welch gravierende Auswirkungen dieser neue und geheimnisvolle Virus hat?

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Vielleicht sollten wir damit lieber in unser Bewusstsein rufen, wie wichtig Gesundheit, Hygene und Vorsorge sind, anstatt in Einkaufsstress zu geraten. Wie heisst es so schön: agieren statt reagieren?

Prävention meine lieben Freunde! Und das heisst nicht, kauft eure Keller und Vorratskammern voll, sondern ernährt euch gesund, geht in der Natur spazieren, wascht brav die Hände und in Corona-Zeiten kramt nach dem Desinfektionstübchen. Nicht nur wir danken es uns, die Anderen danken es uns ebenfalls. Denn von all diesem Wahnsinn gibt es ein paar Menschen, die auf unser Mitdenken, Mitarbeiten und der Rücksichtsnahme angewiesen sind. Ich freue mich schließlich auch darüber, wenn die Kinder mit unseren Omis und Opas in unserer Umgebung aufwachsen, Lungenkranke sich noch auf die Straßen trauen können und Ärzte ihrem Job nachgehen dürfen, ohne sich ebenfalls in Quarantäne in Gewahrsam nehmen zu müssen. Somit steuern wir wohl derzeit mehrere Läden an, um auch nur teilweise unsere Einkaufsliste abgehakt zu bekommen. Klimawandel und Diskussionen um Euro-5 sind in den Schatten gestellt. Nun ist es egal, wie viel Sprit wir verbrauchen, um mit unseren ToDos durchzukommen. Und wer fährt in diesen Zeiten schon noch mit den Öffentlichen? Also doch lieber Quarantäne, bevor der Feinstaubalarm auch noch zuschlägt? Ach ja, ich gehe jetzt übrigens einkaufen, denn mein Kühlschrank ist so gut wie leer. Da ich auf frisches Obst und Gemüse, sowie auf Fleisch von glücklichen und regionalen Tierchen stehe, werde ich nicht hamstern - ich hoffe, ich überlebe den Corona-Einkaufs-Krieg. (... ein bisschen Panik vor dem "Einkaufswagen-Klau" habe ich allerdings doch ;) ...)


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